„BG will keinem das Buffet vermiesen!“
Es hätte auch preiswerter werden können, das neue Stadthaus. Ideen gab es genug.
Gesamtkosten von 20 Mio. Euro hätten auskömmlich als Erweiterung gereicht, anstatt 70
Mio. für den Neubau. Dabei sind nicht aufgeführt die laufenden Planungskosten der
Verwaltung. Schließlich ist man ja der Bauherr und arbeitet gerne alle Details aus, samt
Ausschreibungen. Ein routinierter Generalunternehmer wäre nach 10 Jahren Planungszeit
wohl sicherlich etwas weiter…
Diese immense eigene Arbeitsbelastung der Verwaltung gefällt uns überhaupt nicht, haben
wir doch sicherlich andere Baustellen in unserer Stadt. Zwei Sporthallen sind für lange Zeit
weggefallen, die eine zusammengebrochen, die andere im Regenwasser ertrunken.
Das Lehrschwimmbecken steht dauerhaft kurz vor der Schließung, man klammert sich an die
Superförderung durch den RP, wenn sie nicht kommt: Pech gehabt, dann haben wir kein
Geld für die Sanierung. Fehlt halt dann kurzfristig noch ein Ort für den Schwimmunterricht.
Die Therme in Walibo lässt grüßen, nicht laufend saniert, dann erstaunt, in welch schlechtem
Zustand sie ist, dann den Riegel davor. Geschlossen. Die Feuerwehr, außer Gutachten und
Brandschutzplänen, passiert da rein gar nichts. Brandbriefe der Feuerwehr werden mit
Stillschweigen gelöscht. Und die Feuerwehr löscht ja schließlich vor Ort und nicht in der
Rettungswache. Ein neues Gebäude ist dringend erforderlich: Kein Grundstück! Das alte soll
seit Jahren provisorisch eine Holzetage bekommen. Und das Uniongelände: Sehr dringender
Durchbruch im vergangenen Jahr zum möglichen Kauf. Sondersitzung! Bisher ist noch gar
nichts gekauft. Kein Feuerwehr-Baugelände, kein Südtangentendurchstich.
Kosten des Neubaus des Stadthauses Stand 2023/ 2024: 70 Mio Euro!!!
Seit Jahren erklären Verwaltung und die einzelnen Bürgermeister, die Verwaltung wird
schlanker und digitaler. Weniger Platzbedarf. Kundenfreundlicher. Das Gegenteil wird ab
jetzt gerade gebaut. Großer freier Empfangssaal mit einer Rezeption, wie sie manch ein
Hotel nicht bietet. In der Planungsphase wurde die Personalkapazität sogar immer wieder
erhöht. Aufgabenzuwachs.
Ein Bürgerservice sollte jetzt kurzfristig in der Woldemei aufgebaut werden, damit man
Routine bekommt, im Umgang mit einem Bürgerbüro. Digital kommt später.
Zum Abschluss eine Randnotiz:
Aktuelle öffentliche Bemerkung einer Fraktion vor ein paar Tagen: Das alte
Stadthausgelände brauchen wir dringend für Wohnbebauung, für die Fachkräfte, die wir in
Lippstadt brauchen werden!
Wir, die BG, sind zum ersten Spatenstich für den Neubau des Stadthauses eingeladen. Wir
haben abgesagt. Uns würden die Bissen vom Eröffnungsbüffet nicht schmecken.
gez.
Hans-Dieter Marche